Volkswagen, Porsche, Seat
Die gegenwärtigen und zukünftigen Chancen der ungarischen Automobilzulieferindustrie
Die Automobilindustrie ist zweifellos das Aushängeschild der ungarischen Wirtschaft und trägt mit einem Anteil von rund 10 % bedeutend zum BIP der Volkswirtschaft bei. Daher suchen die ungarischen Automobilzulieferer gerade in diesen krisenhaften Zeiten verstärkt nach neuen Geschäftsmöglichkeiten und bemühen sich darum, ihre bestehenden Geschäftsbeziehungen und Vertriebswege zu stärken.
Die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer bildet eine Vermittlungsfunktion für Wirtschaftsbeteiligte aus beiden Ländern, um diese Bemühungen in nutzbringende bilaterale Beziehungen zu überführen.
Unsere Kammer organisiert deshalb regelmäßig Fachreisen nach Deutschland für Vertreter großer, mittlerer und kleiner ungarischer Unternehmen, um diese bei der Verwirklichung ihrer unternehmerischen Ziele zu unterstützen.
Die zuletzt vom 10. bis 13. Oktober ausgerichtete Veranstaltung war insofern von Bedeutung, als dass sie Unternehmen, die ihre Beziehungen als Automobilzulieferer in Deutschland ausbauen möchten, neue Möglichkeiten eröffnete. Das Programm, das auf der Internationalen Zuliefererbörse (IZB) in Wolfsburg zusammengestellt wurde, bot den Unternehmen einen idealen Rahmen, um den aktuellen Markt besser kennenzulernen.
Die inzwischen international renommierte Messe begann vor 21 Jahren als Hausmesse der Volkswagen AG, deren Werk in Wolfsburg die Teilnehmer ebenfalls besichtigten. Wenn Sie bereits in einer Automobilfabrik zugegen gewesen sein sollten, können Sie sich in etwa vorstellen, wie es war, Einblick in Europas größte zu nehmen. In den verschiedenen Produktionsbereichen konnte man die Herstellung eines Volkswagens hautnah miterleben. Zur Veranschaulichung der Dimensionen der Produktionsstätte wurden die Gruppenmitglieder in einem offenen Fahrzeug (im Stile eines Volkswagen Golf) auf eine Besichtigungstour mitgenommen. Nur auf diese Weise konnte der äußerst erfahrene Führer der Gruppe einen umfassenden Einblick in die einzelnen Bereiche des außergewöhnlichen Komplexes ermöglichen. Während der Führung erläuterte er den Teilnehmern ausführlich die Details einer effizienten und nachhaltigen Fahrzeugproduktion, sodass sie neben den unvergesslichen Eindrücken auch reichlich Wissen über die innovativen Technologien und modernen Produktionsmethoden der Volkswagen AG mit auf den Heimweg nehmen konnten.
In der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg stellten Christoph Kaufmann, Bereichsleitung Tourismus der WMG Wolfsburg Wirtschafts- und Marketing GmbH, und Rola Martban, Außenwirtschaftsberaterin der Kammer, die Wirtschaftsregion Wolfsburg und die IHK Lüneburg-Wolfsburg vor.
Am zweiten Tag der Reise führte Josef Schulze Sutthoff, Leiter der IZB, die Gruppe über die Messe und begleitete die Teilnehmer persönlich zu einigen bedeutsamen Ausstellern.
Die von VW initiierte und unterstützte Messe IZB spiegelt sowohl im Umfang als auch in den Besucherzahlen die Stellung des Konzerns auf dem Weltmarkt wider. Gegenwärtig ziehen die 940 Aussteller über 50.000 Besucher an und machen die Messe somit zu einem wichtigen Schaufenster der internationalen Zuliefererindustrie.
Was der Schlüssel zum Erfolg dieser Messe ist? Glaubwürdigkeit, dank der Volkswagen AG! Da sie sich überwiegend auf den Handel und das Zusammenbringen der Entscheidungsträger konzentriert, bildet die IZB eine ausgezeichnete Geschäfts- und Networking-Plattform für Top-Führungskräfte der Branche. Sie zeichnet sich aber auch dadurch aus, dass sie die Wertschöpfungskette der Automobilindustrie auf gelungene Art veranschaulicht, und den Besuchern die zukunftsweisenden Innovationen des Marktes darbietet.
Den Abschluss des Tages bildete eine Führung durch die 28 Hektar große Autostadt mit anschließender Selbstbesichtigung des Zentrums, das auch als Kommunikationsplattform für den Volkswagen Konzern dient und den Besuchern die Werte des Konzerns und das Thema Mobilität erlebbar macht. Die Autostadt bietet mit ihren 28 Hektar einen beeindruckenden Anblick, den man so schnell nicht vergisst. Auf ihrem Areal befinden sich unter anderem die beiden Autotürme, an deren Füßen Neuwagenkäufer ihre kürzlich produzierten Fahrzeuge in Besitz nehmen können. Sie bilden somit das größte Autoverkaufszentrum der Welt, das von der Delegation selbstverständlich ebenfalls besichtigt werden konnte.
Die Marke Porsche, die ebenfalls Teil des Konzerns ist, ist eine einzigartige Marke mit einem zukunftsfähigen, wertorientierten Versprechen. Der 400 Quadratmeter große Porsche Pavillon im Park repräsentiert diesen Wert ansehnlich nach innen und außen.
Neben dem ästhetischen Anblick des Pavillons bietet die Parkanlage darüber hinaus aber auch eine andere Gelegenheit um zu Besinnung zu kommen und in Nostalgie zu schwelgen. Gemeint ist damit, das anliegende Automuseum, welches ständig über 60 verschiedene historische Fahrzeugmodelle ausstellt. Es verhilft den Besuchern der modernen Autostadt dabei, eine Vorstellung davon zu erlangen, wie der VW-Konzern über die verschiedenen Epochen seiner langen Unternehmenshistorie an das Thema des Automobilbaus herangegangen ist.