Am 21. März hat die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer (DUIHK) zum zehnten Mal ihren Berufsbildungspreis an Initiativen im Bereich der beruflichen Bildung in Ungarn verliehen. In drei Kategorien wurden Berufsbildungseinrichtungen und Unternehmen mit dem Preis ausgezeichnet.
Der DUIHK-Berufsbildungspreis wurde 2013 ins Leben gerufen, um herausragende Initiativen zur Weiterentwicklung der praxisorientierten Berufsbildung in Ungarn zu würdigen und zu fördern.
In diesem Jahr hat sich eine Rekordzahl von 51 Organisationen - Unternehmen, Berufsschulen, Handelskammern - in den drei Kategorien des Wettbewerbs beworben.
Die siebenköpfige Fachjury hat den folgenden Organisationen die diesjährigen Preise in den drei Kategorien zugesprochen:
- In der Kategorie Motivation:
Berufsbildungszentrum Miskolc
für das Projekt "Einführung eines INFO-POINT für Berufsbildung – Der Ort, an dem wir dir helfen, deine Karriere zu planen". - In der Kategorie Kooperation:
MOL Petrolkémia Zrt., Tiszaújváros
für das Projekt "Wissen für die Entwicklung in die Zukunft bringen!" - In der Kategorie Innovation:
Festo-AM Kft.
für das Projekt "Wissen und Einstellungen von dualen Studenten für eine nachhaltige Industrieproduktion gestalten".
Mit einem Sonderpreis der Jury wurde ausgezeichnet:
Praktiker Kft.
für das Projekt "Who am I – The Office – Berufsorientierung mit Gesellschaftsspiel".
Die Mitgliedschaft in der DUIHK ist keine Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb, in diesem Jahr waren zwei der drei Gewinner Nichtmitglieder.
Die Preise wurden von Achim Weinstock, DUIHK-Vizepräsident für Berufsbildung, Barbara Zollmann, DUIHK-Geschäftsführerin, und dr. Balázs Hankó, Staatssekretär für Hochschulbildung, Innovation, Berufsbildung und Erwachsenenbildung, überreicht.
In ihrer Begrüßungsrede sagte Barbara Zollmann, dass sich die DUIHK, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert, praktisch von Anfang an für die Berufsausbildung eingesetzt hat. Die Ausbildung sei der Anfang und das Fundament für den späteren Berufsweg junger Menschen, aber auch für die Unternehmen lohne sie sich, denn sie sei die Pipeline, aus der die zukünftigen Mitarbeiter hervorgehen, sagte sie. Die mehr als 300 Bewerbungen, die in den zehn Jahren seit der Einführung des Berufsbildungspreises eingereicht wurden, zeigten, dass es bei den Akteuren der Berufsbildung einen starken Wunsch zur kontinuierlichen Verbesserung des Systems gebe.
Achim Weinstock wies darauf hin, dass das Vorhandensein von qualifizierten Arbeitskräften nach wie vor einer, wenn nicht sogar der wichtigste Erfolgsfaktor für Unternehmen in Ungarn sei. Es seien nicht mehr nur die ungarischen Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen, die „von zuhause“ mitgebrachte Bildungsstrukturen nutzen, sondern auch immer mehr ungarische Unternehmen würden sich erfolgreich in der beruflichen Bildung engagieren. Die DUIHK unterstützt dies in vielfältiger Weise, etwa durch die Veranstaltungsreihe „TechCsajok“ zur Berufsorientierung, durch die Beteiligung am Innovationsrat Berufsbildung (SZIT), durch die Organisation von Studienreisen nach Deutschland oder durch die Organisation von Lehrgängen und Prüfungen nach deutschen Anforderungen, so der Vizepräsident. Und schließlich diene der Berufsbildungspreis selbst dem Wissenstransfer, da in der Jury die Ungarische Industrie- und Handelskammer ebenso vertreten sei wie das Ministerium für Kultur und Innovation, Unternehmensvertreter und unabhängige Experten.
Dr. Balázs Hankó, Staatssekretär für Hochschulbildung, Innovation, Berufsbildung und Erwachsenenbildung, betonte die enge Verbindung zwischen den Bildungssystemen - Hochschulbildung, Berufsbildung und Erwachsenenbildung - und der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt. Er sagte: "Ihre Unternehmen sind die Kunden, und es ist unsere Aufgabe als Staat, die Bedürfnisse der Wirtschaft zu ermitteln und dafür zu sorgen, dass diese Bedürfnisse durch die Entwicklung von Bildungs- und Ausbildungssystemen schnell und auf höchstem Qualitätsniveau erfüllt werden. Der Beruf schafft Werte und Qualität", so der Staatssekretär.
Vor der Preisverleihung hatte Bildungsforscherin Judit Lannert in einem interessanten Vortrag über prinzipielle Trends im ungarischen Bildungssystem berichtet. Ihren Studien zufolge überholt die Technologie bei sprunghaften Entwicklungen das Bildungswesen. Dies sei zu Beginn der ersten industriellen Revolution der Fall gewesen, und auch heute in Zeiten der digitalen Transformation zu beobachten. Damit das Bildungssystem den neuen Anforderungen gerecht werden kann, müssten nicht nur fachliche Inhalte erneuert werden, sondern auch der Wandel von Motivationsfaktoren, die Einbeziehung der Lehrkräfte, sowie gesellschaftliche oder familiäre Voraussetzungen des Lernens berücksichtigt werden.
In einer Podiumsdiskussion diskutierten die Vertreter der ungarischen Maschinen- und Stahlbaufirma Vámosgép – neben dem Geschäftsführer auch der Personal- und der Ausbildungsleiter sowie ehemalige Auszubildende – die Frage, warum es sich für ein heimisches KMU lohnt, eine eigene Berufsausbildung zu starten und worauf man bei der praktischen Umsetzung achten müsse. „Berufsausbildung ist eine Investition in die Zukunft“, hieß es mehrfach. In der Firma sehe man die Auszubildenden nicht als Rohstoff oder kostenlose Arbeitskräfte, sondern wolle die Auszubildenden für ihren Beruf begeistern, denn dies sei die Voraussetzung dafür, dass sie später auch in einem anderen Unternehmen erfolgreich bestehen können.
Weitere Informationen über die Nominierten und Gewinner
Programm:
15:00 Ankunft, Registrierung
15:30 Beginn der Veranstaltung, Begrüßungsrede
- Barbara Zollmann, Geschäftsführender Vorstand. DUIHK
15:35 Gastvortrag, Q & A: "Der lernende Mensch"
- Judit Lannert, T-Tudok, Bildungsforscherin
16:15 Podiumsdiskussion zur beruflichen Bildung in Ungarn mit VÁMOSGÉP Gép- és Acélszerkezetgyártó Kft.
„Investieren in die Zukunft ”
Teilnehmer:
- Attila Fábián , VÁMOSGÉP Kft., Geschäftsführer
- Pólyikné Peterle Gabriella, VÁMOSGÉP Kft., HR-Leiterin
- Zsolt Boros , VÁMOSGÉP Kft., Bildungsleiter
- Balázs Gábor Fekete, VÁMOSGÉP Kft., ehemaliger Berufsschüler, derzeit dualer Student
- Bálint Szabó, VÁMOSGÉP Kft.,ehemaliger Berufsschüler, derzeit Mitarbeiter
- József Papp, Debreceni SZC Mechwart András Gépipari és Informatikai Technikum, Stellvertretender Direktor für Unternehmensbeziehungen
16:50 Kurze technische Pause
17:00 Berufsbildungspreis 2023: Preisverleihung
Preisverleihung durch die DUIHK, Fachjury und Dr. Balázs Hankó (Staatssekretär für Hochschulbildung, Innovation und Berufs- und Erwachsenenbildung)
Die Preise werden übberreicht von:
- Barbara Zollmann, Geschäftsführender Vorstand, DUIHK
Achim Weinstock, Vizepräsident der DUIHK, LKH Leoni Kft., Geschäftsführer - Dr. Balázs Hankó, Staatssekretär für Hochschulbildung, Innovation und Berufs- und Erwachsenenbildung
18:00 Buffet-Abendessen, Networking
Die Fachjury hat am 3. März in den 3 Kategorien folgende Bewerber für den Berufsbildungspreis nominiiert:
Motivation:
- Budapesti Műszaki Szakképzési Centrum
- BMSZC Petrik Lajos Két Tanítási Nyelvű Technikum
- Hódmezővásárhelyi Szakképzési Centrum Csongrádi Sághy Mihály Technikum, Szakképző Iskola és Kollégium
- Miskolci Szakképzési Centrum
- Pécs-Baranyai Kereskedelmi és Iparkamara, Pécs
Kooperation:
- Győri Tudástranszfer Központ, Győr
- Dunakanyar Turizmus-Vendéglátás Ágazati Képzőközpont Nonprofit Korlátolt Felelősségű Társaság, Esztergom
- Közép-magyarországi Agrárszakképzési Centrum, Budapest
- MOL Petrolkémia Zrt., Tiszaújváros
- Szabolcs Szatmár Bereg Megyei Kereskedelmi és Iparkamara, Nyíregyháza
Innovation:
- Festo-AM Kft., Budapest
- HSZC Szentesi Zsoldos Ferenc Technikum, Szentes
- Manz Hungary Gépgyártó Kft, Debrecen
- Praktiker Kft., Budapest
- Schaeffler Savaria Kft., Szombathely
- Szalézi Intézmény Fenntartó (SZIF), Budapest